Was mich früher nie interessiert hat, wird jetzt zu einem meiner wichtigsten Werkzeuge beim Fotografieren: Das Histogramm. Sowohl das Helligkeits-, als auch das RGB-Histogramm. Warum das so ist, erkläre ich gerne:
Das Helligkeits-Histogramm zeigt mir im Live-View direkt an, ob es Bereiche gibt, die unter- oder überbelichtet sind. Dementsprechend kann ich die Belichtungszeit länger oder kürzer wählen, oder die Belichtungsmessung ändern. Das Gleiche gilt für das RGB-Histogramm, nur dass es hier um die Unter- / Überbelichtung der einzelnen Farbkanäle geht, was auch mit dem Weißabgleich angepasst werden kann.
Das optimale Histogramm weist weder deutlich auf Bereiche hin, die links, noch rechts herausragen würden. Erst dann ist ein Foto korrekt belichtet – es sei denn, eine Über- oder Unterbelichtung (High-/Low-Key Fotografie) ist beabsichtigt. Sieht das Histogramm gut aus, das fertige Foto aber nicht, dann ist es eine andere Beleuchtung / Ausleuchtung des Motivs gefragt – oder eine Änderung am Weißabgleich.
Das perfekte Histogramm habe ich weder in meinem Kameradisplay, noch auf meinem Computer je gesehen. Vielleicht gibt es das gar nicht. Aber ich bemühe mich zumindest ein gut aussehendes Histogramm zu erreichen, bevor ich eine Aufnahme mache. Der Hauptgrund dafür ist, dass falls ich später bei der Nachbearbeitung eines Fotos etwas an der Helligkeit oder dem Kontrast regeln will, ich mir sicher sein kann, dass nachher kaum oder gar keine Bildinformationen fehlen.
Ist beispielsweise ein Foto völlig überbelichtet, sind die Informationen des Motivs an den hellen Stellen unwiederbringlich verloren. Oder das Gegenteil: Ist das Foto unterbelichtet, sind die Informationen des Motivs an den dunklen Stellen genau so verloren. Bietet das Helligkeits-Histogramm an den Seiten jedoch etwas Spiel, kann dieser Raum für die Nachbearbeitung verwendet werden, ohne einen allzu großen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen. Das bedeutet nicht, dass an den äußeren Seiten des Histogramms gar keine Balken sein dürfen.
Bei mir ist das Helligkeits-Histogramm permanent auf dem Display zu sehen. Aber meine Canon EOS 650D teilt mir auch über ein kleines, blinkendes Symbol (EXP, erscheint auch ohne Live-View, und auch im Sucher) mit, wenn sie über- oder unterbelichtete Bereiche im Bild entdeckt. Sobald dieses Symbol blinkt, sollte das Histogramm geprüft und die Belichtungsdauer angepasst, oder die Beleuchtung verändert werden. Ist das Foto gemacht, ist es dazu meist zu spät!
©2025 PIXEL | Powered by Xpress Blog
Schreibe einen Kommentar