Eine ganz eigene Welt kann die Makro-Fotografie sein, wobei Makro != Makro ist, und Makro-Objektiv daher != Makro-Objektiv. Makro im Sinne von Makro bedeutet aus nächster Nähe ein Objekt zum Beispiel im Maßstab 1:1 oder größer auf den Kamerasensor abzubilden.
Winzige Motive bekommt man mit dem, was im üblichen Handel als Makro-Objektiv bezeichnet wird, nicht sensorfüllend abgelichtet. Das Problem ist der Fokus-Bereich, der bei normalen Objektiven einen zu großen Mindestabstand erfordert. Bei „echten“ Makro-Objektiven ist dieser Mindestabstand wesentlich geringer. Somit kann man viel näher an das Motiv ran und dabei trotzdem noch sehr genau fokussieren. Außerdem vergrößert eine spezielle Makro-Linse das Motiv oft, sodass auch mit dem Auge kaum oder sogar gar nicht sichtbare Details auf dem Foto scharf und deutlich sichtbar abgebildet sind.
Aber auch mit einem Tele-Zoom sollten zumindest annähernd Makro-artige Fotos entstehen können. Probiert habe ich das heute mal mit meinem neuen Tamron 18-270mm. Zum Aufwärmen ein paar Blüten, dann entdeckte ich, dass in meinem Garten wieder viele Bienen unterwegs sind. Ich habe insgesamt 169 Bilder gemacht. Von denen mit Bienen war am Schluss nur eines wenigstens halbwegs scharf:
Aufgenommen wurde dieses Foto (das hier ist nur ein kleiner Ausschnitt des Originals, etwa 1/5) mit 270mm Brennweite, ISO100, Blende 6,3, 1/500 Verschlusszeit und in aller Eile, denn wenig später waren beide Bienen schon wieder unterwegs.
Ich habe mir wohl auch einen schlechten Tag ausgesucht, um einen Makro-Versuch zu starten:
Aprilwetter eben. Durch den Wind wurden die Bienen zum Teil wild umher gewirbelt, kein Blatt blieb mal eine Sekunde lang ohne Bewegung, und das Licht änderte sich ständig. Egal ob manuell fokussiert oder mit dem Autofokus: Dass dieses eine Bild halbwegs scharf geworden ist, war wohl mehr Glück als Verstand. Es war einfach alles ständig in Bewegung, und somit änderte sich die Entfernung zum Motiv permanent, sodass ich die ganze Zeit über den Fokus nachstellen musste. Und hatte ich mal das Motiv scharf im Sucher, kam auch schon der nächste Windstoß, oder die Biene hat sich überlegt woanders hin zu fliegen.
Wenn ich sehe, wie viel Mühe es macht, ein wirklich scharfes Makro-Foto zu machen, habe ich gleich mehr Respekt vor all den Fotografen, die unzählige tolle Ergebnisse mit Insekten im Internet veröffentlichen. Wirklich: Hut ab! Bei der nächsten Gelegenheit werde ich es mal mit einem Stativ versuchen, einen bestimmten Bereich scharf stellen, und einfach abwarten, bis sich eine Biene dort hin begibt.
Zum Schluss noch ein weiterführender Link zum Thema Makro-Fotografie: http://www.andreashurni.ch/makro/equip.htm
Update: Gerade eben ist mir noch eine Aufnahme einer Ameise einigermaßen gelungen (sind bei 270mm wirklich verdammt schnell, die Viecher 😉 ):
Brennweite 270mm, ISO100, Blende 6,3, 1/640 Verschluss, Crop ca. 1/10 vom Original. Leider war auch diese Aufnahme nicht so richtig scharf, sodass ich am Computer doch noch sehr deutlich nachgeschärft habe.
Update: Hier noch eine etwas überarbeitete Version der Ameise:
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